Kirche Dunum | Foto © Musikalischer Sommer

Dunum | Kirche

Der Bereich Dunum – Brill ist seit Jahrtausenden altes Siedlungsgebiet – zum Ort gehört auch der Radbodsberg, ein Hügelgrab der Eisenzeit. Außerdem wurden in der Mitte des 20. Jahrhunderts bei umfangreichen Grabungen eine Vielzahl alter Siedlungs- und Begräbnisstellen festgestellt. Besiedelt wurde seinerzeit ein alter Sandrücken (bis zu 7 m über NN) vor dem Abstieg in die Marschenniederungen. Ein Ergebnis der Grabungen: Die Christianisierung könnte hier um 850 n. Chr. erfolgt sein – um das Jahr 1000 n. Chr. dürfte die Kirchwarft mit dem Begräbnisplatz um eine erste (Holz-) Kirche herum angelegt worden sein.

Die jetzige Kirche wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts aus Backsteinen errichtet – damals noch mit Seiteneingängen und Fenstern hoch unter dem Dach. Als einziges Steinhaus war dieses Gebäude für lange Zeit Zufluchts- und Versammlungsort für alle Einwohner.

Eine weitere Besonderheit der Dunumer Kirche ist der Taufstein, der wohl noch aus dem hölzernen Vorgängerbau stammt. Anders als viele Taufsteine in Ostfriesland im 13. Jahrhundert aus Bentheimer Sandstein wurde er im 12. Jahrhundert oder um 1200 aus einem Granitfindling ausgehauen. In der Region ist ein vergleichbarer Taufstein nur noch aus St. Florian in Funnix bekannt. Ein Fragment blieb in der Kirche von Westrum erhalten. Der Sockel der Dunumer Taufe besteht aus vier Halbsäulen, die am Becken in vier Halbfiguren übergehen, die ihre Hände gefaltet haben und deren Köpfe in den Rand des Beckens hineinragen.

Der Altartisch besteht aus zwei Sandsteinplatten, die bereits in vorreformatorischer Zeit mit fünf Weihekreuzen versehen wurden. Über ihm ist heute ein Kruzifix angebracht, das 1954 von dem Bremer Bildhauer Klaus Bücking aus einem alten Mühlenbalken geschaffen wurde.

Die Kanzel wurde 1769 vom Zimmermann Gerdt Behrens aus Esens gebaut und 1770 von Claes Röttgers aus Wittmund bemalt.

Hauptstraße 30, 26427 Esens-Dunum
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